Theodor Pfeiffer – Sein Leben und sein Werk

Kurzvita

Theodor Pfeiffer () war ein deutscher Komponist, Organist, Chorleiter und Musiklehrer. Geprägt durch seine Lehrer Franz Nekes und Michael Haller orientiert sich sein Kompositionsstil am „Cäcilianismus“. Seine Kompositionen sind durch Kriegsfolgen weitgehend unbekannt oder in Vergessenheit geraten.


Leben

Lebenslauf in 6 Abschnitten


  • Geburtstag am

  • Die sogenannte „Pfeiffer-Mühle“, eine Ölmühle in Lövenich bei Zülpich


    Kind­heit und Jugend

    Theodor Pfeiffer wird als Sohn des Ölmüllers Martin Pfeiffer und Anna Kordula Pfeiffer geb. Caspers in Lövenich bei Zülpich geboren.

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  • Katholische Kirchenmusikschule „Gregoriushaus“ in Aachen um 1900


    Aus­bildung und erste Berufs­erfahrung

    Nach dem Studium am „Gregoriushaus“ in Aachen bei Franz Nekes und bestandenem Examen 1894, findet Theodor Pfeiffer seine erste Anstellung als Kirchenmusiker, Organist und Chordirigent, in der Erzdiözese Trier.

  • Historischer Landkartenausschnitt mit deutschen Kolonien in der Region Prischib Südrußland


    In weite Ferne

    Aufgrund der Vermittlung durch Franz Xaver Haberl erhält Theodor Pfeiffer eine Anstellung als Chorleiter und Organist im fernen „Heidelberg“, einer deutschen Kolonie in Südrußland.

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  • Historischer Landkartenausschnitt Orenburg 1914


    Zivil­kriegs­gefangen­schaft

    Zu Beginn des 1. Weltkriegs wird Theodor Pfeiffer auf einem Rück­reise­schiff nach Deutschland verhaftet, in die Region Orenburg deportiert und dort 6 Jahre lang interniert.

  • Dampfer „Lisboa“ 1920


    Rückkehr nach Deutschland

    Nach der Freilassung im Rahmen von Gefangenenaustauschen zwischen Rußland und Deutschland folgt eine beschwerliche 30-tägige Reise mit Zügen über Moskau nach St. Petersburg (Leningrad), mit dem Dampfer „Lisboa“ über die Ostsee nach Stettin und schließlich in die Heimat. Dort findet Theodor Pfeiffer zunächst Anstellung als Küster und Organist in Rommerskirchen. 1924 wird er Organist und Chordirigent in Zülpich.

  • Gruppenbild; Studenten und Lehrkörper der katholischen Kirchenmusikschule „Gregoriushaus“ in Aachen


    Aachener Zeit

    Die Berufung als Lehrer für Orgel­komposition und Instrumentation an die Kirchen­musik­schule „Gregoriushaus“ in Aachen bedeutet einen signifikanten sozialen Aufstieg. Ab 1928 wird Theodor Pfeiffer auch Organist und Chor­dirigent an der Kirche St. Nikolaus. Die Familie zieht nach Aachen.

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  • Todestag am

Werk

Theodor Pfeiffer hat ein stattliches Œuvre, in erster Linie kirchen­musikalischer Kompositionen, hinterlassen. Der Großteil seiner Werke ist im Kirchenmusikverlag Leonhard Schwann in Düsseldorf verlegt worden. Einige wenige Werke erschienen in den Verlagen F. Pustet und F. Gleichauf, beide in Regensburg ansässig, sowie bei P. J. Tonger in Köln am Rhein. Alle vorgenannten Verlage existieren nicht mehr, sind in andere Verlage übergegangen, oder haben den Verlag von Noten gänzlich eingestellt. Insofern ist der Bezug von Noten der Werke von Theodor Pfeiffer über die ursprünglichen Verlage nicht mehr möglich. Nach seinem Tod 1936 hat es keine erneuten Auflagen oder Neueditionen seiner Werke gegeben.


Verlust

Durch die fast voll­ständige Zerstörung der Verlagsgebäude des Leonhard Schwann Verlags in Düsseldorf 1945, sowie die Zerstörung der Gebäude der Kirchenmusikschule „Gregoriushaus“ in Aachen 1944, waren Noten der Werke Theodor Pfeiffers nicht mehr öffentlich verfügbar. Dieser Umstand und der ebenfalls kriegsbedingte Verlust von Noten, die sich in Familienbesitz befanden, haben dafür gesorgt, dass Theodor Pfeiffer als Komponist weitestgehend in Vergessenheit geraten ist.

Wiederentdeckung

Dank der intensiven, über mehrere Jahrzehnte dauernden, Recherche seines Enkels Willy Thelen (1938 – 2023), einem Violinlehrer aus Köln, konnte das Œuvre Theodor Pfeiffers größtenteils rekonstruiert werden. Das Ergebnis dieser akribischen Suche übergab Willy Thelen 2014 an das Archiv des Erzbistums Köln. 2018 wurde ihm bekannt, dass sich weitere Werke in der Staats­bibliothek Berlin befinden. Diese wurden im Kölner Archiv als Kopie ergänzt.

Hier finden sie eine Übersicht von verschollenen bzw. nicht zuordenbaren Werken